Unser „Sonntagsgruß“ für Sie
22. April 2012 – 3. Sonntag der Osterzeit
Unmöglich!
Gehören Sie möglicherweise zu den Leuten, die in überzeugendem Ton erklären: „Unmöglich gibt's nicht für mich!“? Dann bewundere ich Sie und beneide Sie auch etwas. Sie sind ein Optimist, der nicht aufgibt und deshalb auch viel erreicht. Aber realistischerweise werden Sie zugeben müssen, dass auch für Sie irgendwo Grenzen sind - und wenn es erst in vielen Jahren sein wird, wenn Sie alt geworden sind.
Es kann auch sein, dass Ihr Arzt an die Grenze seiner Möglichkeiten gelangt. Das sagt er so nicht; er will Ihnen ja nicht die so wichtige Hoffnung total nehmen. Etwas lässt sich ja wohl auch noch tun: Flüssigkeitsinfusion, Schmerztherapie...
Aber es kommt der Zeitpunkt, wo das alles nicht mehr als hilfreich erlebt wird. Nun ist der Tod allmächtig geworden.
Aber er ist nicht allmächtig; das sagt Ostern. Jesus, der Gekreuzigte hat ihn besiegt.
Ein Mensch ohne Glauben wird das eine unsinnige und unbeweisbare Behauptung nennen. Gut verständlich - befanden sich doch die Jünger im heutigen Evangelium genau in dieser Lage. Total am Boden zerstört hocken sie hinter den verschlossenen Türen. Ausweglos: tot ist tot. Können wir uns unter „Auferstehung“ etwas vorstellen? Die Jünger konnten es nicht.
An dieser Stelle setzt heute die Frohbotschaft an.
Jesus selbst erscheint in Person. Trotz der verschlossenen Türen ist er da. Jesus - mit den Wundmalen der Kreuzigung. Vor Freude konnten sie es nicht glauben. Er isst ein Stück Fisch. Die Speisereste sind nachher Beweis für sie, dass nicht alles nur ein Traum war. Dann öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift. Es steht ja alles längst in den heiligen Büchern. Sie müssen nur begreifen, dass nun alles seine Erfüllung gefunden hat in Jesus. Das Evangelium schließt mit dem Satz: Ihr seid Zeugen dafür. Sie bekommen einen Auftrag. Das wird ihre Lebensaufgabe sein: Zeugen der Auferstehung sind sie. Diese Mission haben sie in der ganzen Welt zu erfüllen.
Vom Auferstandenen erhalten sie noch mal einen 40-Tage-Kurs. Dann müssen sie zu ihrer unmöglichen Aufgabe starten. Aber ausgerüstet mit der Kraft von oben. Was für Menschen unmöglich ist, ist möglich für Gott.
So beginnt das Missionswerk, das nie zu Ende geht. In seinem Namen wird man allen Völkern angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden.
Die Botschaft geht heute auch an Sie. Was dem Menschen nicht möglich ist, ist für Gott möglich. Selbst den Tod zu besiegen, ist möglich. Wir sind gerufen, vom Tode aufzustehn.
P. Wilhelm Kintrup, Kamillianer