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der Ordensgemeinschaft der Kamillianer

Unser „Sonntagsgruß“ für Sie

8. April 2012 – Ostersonntag

Jesus lebt

Mehr konnten sie erst gar nicht sagen:

  • Die Frauen am Grab

  • Petrus und Johannes

  • Die Emmausjünger

  • Die Apostel, die sich vor Angst eingeschlossen hatten

Jesus lebt, das können auch heute noch Menschen sagen. Und sie erzählen davon, wie sie ihn lebendig erlebt haben. Aber verstehen wir sie? Können wir ihre Erfahrung teilen?

Eine Angehörige hat mir einmal von ihrer ganz persönlichen Ostererfahrung erzählt. Sie hatte daheim eine Osterkerze angezündet, während ihr Mann in der Klinik um sein Leben kämpfte. Die Flamme brannte nach innen. Die Ränder der Kerze fielen in sich zusammen und verdeckten fast den Docht.

Irgendwann war das Feuer stärker. Das Wachs über dem Docht war geschmolzen und nun stand eine helle Flamme über der Kerze. Beim nächsten Besuch sagte ihr die Ärztin: „Wir haben den Durchbruch bei Ihrem Mann geschafft. Seit gestern Abend geht es zusehends bergauf!“

Diese Momente und Erfahrungen kann niemand machen. Nicht jede angezündete Kerze wird zur Botschaft. Nicht jeder Spaziergang wird zur Emmauserfahrung. Und kaum ein Weg zu einem Grab endet in der Freude über das Leben. Wer dort Ostererfahrungen macht, bekommt sie geschenkt. Dann aber trägt diese Erfahrung uns weiter. Dann wird sie zum persönlichen Ostern, das sich ins Herz des Menschen einprägt.

Wer für sich selbst spürt: „Jesus lebt!“ weiß es für immer und ewig. Ich habe es vor mehr als 35 Jahren im Sommer in Taize erlebt - und es prägt mich seither.

Davon erzählen ist schwer. Was in einem Menschen dann passiert, kann ein Außenstehender kaum ahnen. Aber wer es kennt, der weiß es zu leben. Daher habe ich die Frau sehr gut verstanden, von der ich geschrieben habe.

Jesus lebt - ich wünsche Ihnen diese Erfahrung. Und wenn Sie diese Erfahrung schon gemacht haben, nehmen Sie dies mit in die Ostertage.

Pater Norbert Riebartsch, Kamillianer