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der Ordensgemeinschaft der Kamillianer

Unser „Sonntagsgruß“ für Sie

6. Mai 2012 – 5. Sonntag der Osterzeit

Auch diese Bildrede kann helfen...

Wir hören immer häufiger vom Burn-out-Syndrom der völligen körperlichen und seelischen Erschöpfung sprechen.

Viele Menschen leiden darunter. Es ist eine mühevolle Erfahrung, die einer allumfassenden Behandlung bedarf. Da werden noch viele Fachtherapeuten ihre besondere Aufgabe haben.

Ich glaube, dass es auch mit einer weitverbreiteten bestimmten Art von „Atmosphäre“ zu tun hat und an der viele von uns irgendwie teilhaben. Da wird sich in Zukunft noch manches ergeben. 
Ich frage mich zunehmend, ob nicht eine der vielen Ursachen für das Burn-out-Syndrom eine gewisse innere Leere ist. Und ich frage ganz vorsichtig und behutsam, ob die weitverbreitete mangelnde und immer mehr schwindende Gottbezogenheit nicht auch zu dieser inneren „Leere“ führt.

Es liegt mir allerdings fern, natürliche und religiöse Ursachen nicht auseinanderzuhalten.
Aber als zu dieser unserer Gesellschaft gehörender Mensch, der sich jetzt seit fünfzig Jahren mit kranken Menschen befasst, bitte ich um Verständnis dafür, dass ich auch in diese Richtung denke.

Das heutige Evangelium erzählt von Jesus, der sich als Weinstock bezeichnet und an dem die Reben wachsen. (Joh 15, 4) Damit sind in dieser Bildrede die Menschen gemeint.

Alfred Wikenhauser, ein in der biblischen Forschung hoch anerkannter Fachmann schreibt dazu: 
„Indem Jesus sich den wahren (oder wahrhaftigen) Weinstock nennt, bezeichnet er sich als denjenigen, der allein Spender des wahren, echten Lebens ist, in dem man daher bleiben muss. Da es solches Leben nur bei Gott gibt, ist der wahre Weinstock geradezu der göttliche oder himmlische Weinstock.“ (Johannesevangelium, Seite 234)

Das ist doch des Nachdenkens wert.

Christian Frings, Kamillianer